Honig und mehr....

 

Bienenvölker produzieren Stoffe, die der Mensch schon seit tausenden von Jahren erntet. In den vergangenen Jahrhunderten gab es die Zunft der Zeidler. Aus dieser Zunft hat sich das Handwerk der Imkerei entwickelt und damit die systematische Nutzung und Pflege der Bienen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Honigbiene durch gezielte Zucht zu einem landwirtschaftlichen Nutztier entwickelt.

Aber was ist Honig wirklich? - Ich stand im Supermarkt vor den Honig-Gläsern und hatte die Qual der Wahl. Was ist guter Honig und wie gesund ist er wirklich? Was bedeuten all diese zum Teil phantasievollen Namen der Honige?

 

Honig ist die Nahrungsreserve des Bienenvolkes für Zeiten mit geringer oder fehlender Tracht, vor allem für den Winter. Man rechnet, dass ein starkes Bienenvolk etwa 50 kg Honig für sich selbst benötigt. Nur das was darüber hinaus im Volk vorhanden ist, sollte man als Imker entnehmen.

 

Das von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge (Wintervorrat) erzeugte und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau. Der Honig entsteht, indem Bienen Nektariensäfte oder auch andere süße Säfte an lebenden Pflanzen aufnehmen, mit körpereigenen Stoffen anreichern, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern und dort reifen lassen. Die Hauptquelle ist der Nektar von Blütenpflanzen. Als weitere Quelle kommt in einigen, hauptsächlich gemäßigten Klimaregionen der Erde die gelegentliche Massenvermehrung verschiedener Rinden- und Schildläuse hinzu, bei der dann in ausreichenden Mengen Honigtau entsteht.

Echter naturbelassener Honig ist ein hochwertiges Lebensmittel in optimal abgestimmter Form. Der enthaltene Traubenzucker ist idealer Energielieferant, er kann vom Körper direkt aufgenom-men werden. Fruchtzucker wird insulinunabhängig verwertet und vorwiegend in der Leber zu Glykogen umgewandelt und dient als Energiespeicher. Die Inhaltsstoffe unterstützen auf natür-liche Weise den Stoffwechselvorgang im Körper. Neben Mineralstoffen und Spuren-elementen enthält Honig auch wertvolle Bioflavonoide. Flavonoide sind Antioxidantien und wirken sich darüber hinaus günstig bei Bluthochdruck aus.

Honig enthält eine Reihe von Enzymen, die mit zu seinem gesundheitlichen Wert beitragen, wie auch für die antibakterielle Wirkung des Honigs. Neben dem gesundheitlichen Einsatzspektrum bringt Honig durch seine Vielfalt an verschiedenen Aromen neue Erlebnisse in der Küche. Aber auch das altbekannte Honigbrot mit Butter oder auch mit Topfen ist ein idealer Start in den Tag. Den Wirkungen des Honigs sind auch Grenzen gesetzt, denn Honig ist kein Allheilmittel sondern ein wertvolles Lebensmittel, welches unsere Gesundheit und Vitalität unterstützt.

Es beginnt bereits beim Sammeln.

 

Ameisen, Läuse und Waldtracht

Wichtige Ameisenarten, vor allem die Kleine Rote Waldameise, aber auch andere Arten, tragen zur Pflege der HT-Erzeuger (verschiedene Läusearten) bei. Ameisenreiche Wälder bringen bei Waldtrachten einen deutlichen Mehrertrag (ca.50 %) gegenüber ameisenarmen Wäldern. Häufig ist mit einer Trachtzunahme zu rechnen, wenn bisher ameisenfreie Bäume von Ameisen belaufen werden. Je mehr Ameisen an einem Baum, desto mehr saugende Honigtau- (HT) Erzeuger sitzen auf diesem Baum. In Nest nähe ist der Blattlausanteil 3 –15- mal höher als sonst im Wald. Ameisen nehmen HT als Energien Nahrung auf. Als Gegenleistung tragen die Ameisen zum Schutz der HT -Erzeuger bei.

Die Ameisen nehmen ab geschleuderten HT auf. Die Ameisen betrillern die Blattläuse, damit sie HT abgeben. Dabei kommen die Läuse mit ihrer Körperform und ihrem Verhalten Schlüssel-reizen nahe, wie sie die Ameisen beim direkten Futteraustausch ausüben. Diese enge gegenseitige Nahrungsbeziehung bezeichnet man als "Trophobiose". Bei manchen Läusen ist die Fähigkeit zum Ab schleudern des HT's verloren gegangen, sie sind auf das Zusammenleben mit Ameisen angewiesen.

Vorteile der Trophobiose für beide Partner:

Für die Läuse: in unterschiedlichem Ausmaß Schutz der Läuse vor Feinden, Schutz der Eier im Winter, Schutz vor Verkleben der Kolonie mit HT. Für die Ameisen: Versorgung mit HT. Die Ameisen beziehen die Blattlausreviere (ca. 50 m um das Nest) in ihren "Nestbereich" ein und beschützen die Läuse in verschiedener Weise.

Funktionen der Trophobiose:

Ameisen können den Duft vom HT verschiedener Blattlausarten unterscheiden. Bei Blattlausarten, die in naher Gesellschaft mit den Ameisen leben, gibt es einen Duft, der Aggressionen abbaut und sogar starkes Interesse bei Ameisen auslöst. Bei diesen Ameisen trifft das bereits für die Eier zu. Ameisen übertragen ihren Nestgeruch auf die besuchten Blattläuse.

 

Die Biene nimmt mit ihrem Rüssel Nektar oder Honigtau auf. Sie gibt aus ihren Speichel-drüsen Enyzme hinzu und speichert das Gemisch in ihrer Honigblase. Die Honigblase fasst ca. 50 µl = 50 mm³. In Kugelform würde das einer Kugel von ca 4,6 mm Durch-messer entsprechen Bei einem angenommen spezifischen Gewicht des Nektars von 1,1g/cm³ transportiert eine Biene bei voller Honigblase demnach 55 Milligramm Nutzlast, also mehr als die Hälfte ihres durchschnittlichen Körpergewichts von 0,1g.

1500g/50mg = 30.000 Flüge.

Bei einem mittleren Flugradius von 1,3km ergibt sich daraus eine Flugstrecke von 39.000km, was beinahe dem Erdumfang von 40.000km entspricht.

 

Bereits jetzt und während des Fluges beginnt die Spaltung der Mehrfachzucker in die beiden Einfachzucker: Frucht- und Traubenzucker. In der Honigblase wird dem Nektar bereits ein Teil des Wassers entzogen. Häufig scheiden die Bienen auf der Blüte oder im Flug Wasser aus.

Allein um den Nektar für 1 kg Honig zu sammeln, müssen sie ca. 3 bis 5 Millionen Blüten besuchen. Dazu müssen sie eine Strecke zurücklegen, die der dreifachen Erdumrundung entspricht. Im Volk angekommen übergibt die Sammelbiene einen großen Teil des Inhalts ihrer Honigblase an die Bienen im Stock (Trophallaxis). Ein Teil der eingebrachten Tracht dient direkt der Ernährung des Volkes und wird dadurch verbraucht. Die eingetragene Tracht aus Nektar und Honigtau wird, falls sie nicht sofort verbraucht wird, als Honig eingelagert. Stockbienen im mittleren Alter vom 12. bis 20. Tag übernehmen Honigtau und Nektar von den Sammelbienen.

 

Der noch unreife Honig wird als Tropfen an den Wänden von Honigzellen abgelagert. Als dünne Schicht verliert der Honig durch Verdunstung weiter Wasser. Arbeiterinnen tragen diesen Honig in andere Zellen um. Hierbei nehmen die Bienen den Honig in ihre Honigblase auf. Bei der Aufnahme des Honigs können sie bei Bedarf weitere Enzyme aus ihren Speicheldrüsen hinzusetzen. Es wird vermutet, dass die Honigblase aktiv am Entzug des Wassers aus dem dünnen flüssigen, unreifen Honig beteiligt ist. Der Prozess des Umtragens kann mehrere Male wiederholt werden.

 

Wie beschrieben, spielt der Wassergehalt von Honig eine besondere Rolle für seine Haltbarkeit. Vereinfacht gesagt: umso weniger Wasser er enthält, desto haltbarer ist er. Deshalb sollte der Wassergehalt in Honig unter 17% liegen. Liegt der Wassergehalt höher, können Hefebakterien schneller zu Gärung des Honigs führen. Auch höhere Temperaturen lassen den Honig leichter gären.  

Erst wenn der Wasseranteil unter 18% liegt, wird der Honig endgültig in Zellen eingelagert. Die Zellen werden mit diesem Honig vollständig gefüllt und mit einem luftdurchlässigen aber wasserdichten Deckel aus Wachs verschlossen. Der Honig ist jetzt konserviert. Er kann rundherum von Wachs eingeschlossen nicht erneut Wasser aufnehmen. Reifer Honig ist eine konzentrierte, zähe Zuckerlösung. Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze, inklusive der Hefen, können unter diesen Bedingungen im Honig nicht leben. Alle Lebewesen brauchen Wasser. Dieser hoch konzentrierte Honig gibt aber keines mehr ab. Er ist konserviert und vor Gärung geschützt.

 

Während der Honigreifung sind im noch unreifen Honig die zugefügten Enzyme der Bienen aktiv. Sie schützen den Honig während dieser Zeit vor dem Verderben. Das Enzym Glucoseoxidase fördert die Reaktion von Glukose mit Wasser. Die Produkte dieser Reaktion sind Wasserstoffperoxid und Gluconsäure. Ein kleiner Teil der Glukose wird dabei umgewandelt.

Die Gluconsäure senkt den pH-Wert des Honigs. Es kommt zu einer leichten Ansäuerung. Das gebildete Wasserstoffperoxid ist ein Oxidationsmittel. Es kann ein Sauerstoff-Atom, ein so genanntes Radikal, abgeben. Beide Prozesse hemmen das Wachstum von Mikroorganismen.

 

Der Erntezeitpunkt für den Honig liegt in der Regel in der zweiten Julihälfte. Wir müssen so lange warten, bis in den Honigwaben keine Brut mehr vorhanden ist. Im Mai und Juni dehnen die Bienen ihr Brut Nest weit aus und benutzen teilweise auch die Waben im hinteren Bereich. Erst nach der Sommersonnenwende (Ende Juni) oder nach dem das Volk geschwärmt ist, geht das Brut Nest wieder zurück. Außerdem warten wir mit der Ernte natürlich möglichst lange, damit das Honiglager auch gut gefüllt ist.

Die Ernte sollte aber bis Anfang August erfolgt sein, damit noch genügend Zeit für die Varroabehandlung mit Ameisensäure und eine ggf. notwendige Winterfütterung bleibt.

 

Proteine sind nur in geringen Mengen im Honig enthalten. Gleichzeitig haben sie aber enorme Bedeutung für die süße Flüssigkeit. Besonders die Enzyme, die Proteine sind, spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Honig. Wie  beschrieben, gelangen sie über den Speichel der Biene in den Blütennektar:

Enzyme, wie Invertase und Diastase, bewirken zum Beispiel, dass der weniger gesunde Zweifachzucker Saccharose abgebaut und zu Fruchtzucker und Traubenzucker umgewandelt wird. Diese Einfachzucker sind sowohl für Bienen als auch für Menschen viel leichter zu verdauen, weil sie nicht erst im Körper gespalten werden müssen. Sie gehen direkt ins Blut und geben Energie. Außerdem lässt die Invertase auch andere Zuckerarten entstehen, die teilweise nur in Honig vorkommen. Ein anderes Enzym, die Glucoseoxidase, hilft, den Honig zu konservieren. Die Aminosäuren im Honig haben Einfluss auf das Aroma und die Färbung des Honigs.

 

Mineralstoffe - Honig enthält ebenfalls kleinste Mengen Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Kalium. Sie verleihen manchen Honigen eine leicht salzige Note.

 

Spurenelemente - Die Speise der Götter, wie die Ägypter den Honig nannten, beinhaltet auch kleinste Mengen von Spurenelementen wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan. Doch diese „Schwermetalle“ vergiften uns nicht, im Gegenteil: In kleiner Dosis sind sie für den Körper lebensnotwendig und Teil lebenswichtiger Stoffwechselprozesse. So ist Eisen zum Beispiel Teil der roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und hilft somit Sauerstoff durch unser Blut zu transportieren.

 

Vitamine - Honig enthält eine kaum nennenswerte Menge an Vitaminen. Je nach Honigsorte variiert der Gehalt enorm, häufig ist er allerdings so gering, dass er 3 mg auf 100 g, also 0,003% nicht übersteigt. Vitamin C ist dabei das meist enthaltene Vitamin. Einige Gebirgshonige können sogar einen Vitamin C-Gehalt von ca. 200 mg aufweisen.

Farb- und Aromastoffe - Egal welchen Honig du schmeckst oder riechst, sein Grundaroma ist stets charakteristisch. Doch zu beschreiben, welche Stoffe das Aroma des süßen Saftes ausmachen, ist alles andere als einfach: über 180 Stoffe sollen den Geschmack von Honig beeinflussen.

 

Während zum einen die enthaltenen Zucker Honig seine Süße verleihen, sind es besonders aromatische Verbindungen, die seinen Geschmack prägen. Zu diesen aromatischen Verbindungen gehören zum Beispiel Phenolsäuren wie Zimt- oder Kaffeesäure.

Wieviel ist ein Glas Honig wert?

Gespräch mit der Bienenkönigin: „Erlauben Sie mir, einen Wunsch zu sagen. Ich möcht ein Glas Honig haben. Was kostet,s? Ich bin zu zahlen bereit. Für was Gutes ist mir mein Geld nicht leid.“

„Sie wollen was Gutes für ihr Geld? Sie kriegen das Beste von der Welt! Sie kaufen goldenen Sonnenschein, Sie kaufen pure Gesundheit ein! Was Bessres als Honig hat keiner erfunden. Der Preis? Ich verrechne die Arbeitsstunden. Zwölftausend Stunden waren zu fliegen, um so viel Honig zusammenzukriegen. Ja, meine Leute waren fleißig! Die Stunde? Ich rechne zwei Euro Dreißig.

Nun rechnen Sie sich's selber aus! 27.000 Euro und mehr. Hier ist die Rechung. Ich bitte sehr!“  Josef Guggenmos (1922)

Gönnen Sie sich ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.

Unsere Imker sind Mitglied im DIB und betreiben seit Jahren ihre Imkerei, in der Sie viel Zeit und Liebe investieren. Mit Ihrem Kauf unterstutzen Sie auch norddeutsche Freizeitimker und nicht die Massen-produktion aus dem Ausland. Der Kauf von deutschem Honig aus Ihrer Region ist ein aktiver Beitrag zur Erhaltung unserer Natur.

 

Honig

  • aus eigener regionaler Imkerei
  • vom unseren Bienen auch aus dem Landschaftsschutzgebiet Werderland
  • direkt von den Kleingärten und Streuobstwiesen im Bremer-Norden
  • erstklassiger Honig je nach Jahreszeit
  • natürlich naturbelassen
  • wegen der hohen Qualität ist (kann) der Honig bereits kristallisiert (sein)

Wussten Sie schon ....

dass unser Honig ein Beitrag zu Ihrer gesunden und naturbelassene Ernährung sein kann, da in Ihm eine Vielzahl wertvoller Inhaltstoffe wie verschiedene Zuckerarten (Kohlenhydrate), Enzyme, Aminosäuren, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine enthalten sind?

  • dass für 1 Glas Honig 1,5 - 2,5 Millionen Blüten angeflogen werden müssen?

  • dass der Anteil an der Bestäubungsarbeit durch Insekten zu 80 % von der Honigbiene erbracht wird?

  • dass ohne uns Imker, die Honigbiene eine weitere, vom Aussterben bedrohte Art wäre?

  • dass somit jeder Honigkunde ein potentieller Naturschützer ist?

     

Tun Sie etwas! Für Ihr Wohlbefinden und eine intakte Natur.

Essen auch Sie mehr Honig.

 

Honig Rezepte

Die besten Honig Rezepte

Honig kann viel mehr als nur Speisen zu süßen, deshalb sollte er auch im Sinne einer gesunden Ernährung viel öfter eingesetzt werden. Er enthält wichtige Vitamine und Nährstoffe und soll vor allem in der kalten Jahreszeit Erkältungen vorbeugen.

15.100 honig rezept Rezepte

Honig ist übrigens ein absolut naturbelassenes Lebensmittel, dem keine Zusatzstoffe beigefügt werden dürfen. Er wird entweder aus dem Nektar der Blüten gewonnen, der von den Bienen gesammelt und an ihre Waben geklebt wird oder aus Honigtau, woraus vor allem Waldhonig hergestellt wird.

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