Bienenjahr

Die Bienenhaltung ist eine naturverbundene Tätigkeit. Es ist sehr wichtig, dass im Einklang mit der Natur und für die Bienen gearbeitet wird und nicht gegen sie. Alles was wir tun, soll die Entwicklung der Bienenvölker unterstützen und nicht hemmen. Dabei sollte neben der Sicherung der Bestäubung und der Ernte der Bienenprodukte vor allem die Gesundheit der Bienenvölker im Vordergrund stehen.

Wer imkert muss erkennen, wann welche Arbeit bei welchem Volk richtig ist. Dafür braucht es nicht nur eine gute Beobachtung, sondern auch viel Fachwissen und Erfahrung. Im Prinzip wiederholen sich die Arbeiten am Bienenvolk in jedem Jahr. Trotzdem ist kein Jahr wie das vorige. Jedes Jahr hat seine Eigenheiten, seine besonderen Bedingungen und Anforderungen.

 

Die Arbeit am Bienenvolk wird von folgenden Faktoren bestimmt:

  • Klima bzw. Wetter

  • Nektar- und Pollenangebot - wir reden auch von der "Tracht"

  • individuelle Entwicklung des Volkes

  • Betriebsgröße (Unterschied ob jemand 4 oder 40 Völker hat)

  • Lage des Bienenstandes

  • Entfernung des Bienenstandes vom Wohnort

Der Arbeitsaufwand im Jahreslauf ist sehr unterschiedlich - es gibt Zeiten wo es eher viel und Zeiten in denen es nur wenig zu tun gibt. Die intensivsten Zeiten im Laufe eines Bienenjahres sind:

  • der Aufbau im Frühjahr

  • die Schwarmzeit

  • die Honigernte

  • die Übergangszeit zwischen Ernte und Ruhephase

Es gibt in der Bienenhaltung keine Arbeiten die „weniger wichtig" sind als andere. Alle Arbeiten sichern letztendlich die Gesunderhaltung des Bienenvolkes und den Ertrag. Die Auswirkungen, wenn bestimmte Arbeiten nicht oder schlecht durchgeführt werden sind jedoch unterschiedlich.

 

Fehler beim Aufbau im Frühjahr führen zu weisellosen, schwachen oder nicht trachtreifen Völkern.

 

Fehler in der Schwarmzeit führen zu mehr ab geschwärmten oder ebenfalls Weisel losen Völkern.

 

Fehler in der Übergangsphase führen zu Völkerverlusten im Herbst und Winter und schwachen Völkern im Frühjahr.

 

Und letztendlich wirken sich alle Fehler auch auf den Honigertrag aus.

 

Das Bienenjahr lässt sich grob in vier Phasen unterteilen. Ganz wichtig ist dabei: Der Zeitpunkt und die Länge dieser Phasen werden natürlich vom Wetter und vom Standort der Bienenkiste beeinflusst! 

Die Ruhephase von Mitte August bis Mitte Februar ist die längste und in hellblau dargestellt. Sehr wichtig ist der Übergang in die Ruhephase. Hier wird die Grundlage dafür gelegt, dass ein Bienenvolk den Winter gut übersteht und gut in eine neue Saison starten kann. 

Arbeitskalender-Übersicht - In diesem Arbeitskalender sind die Arbeiten nach Monaten geordnet. Und auch hier gilt natürlich: der Zeitpunkt zu dem eine Arbeit anfällt hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein. Die Arbeiten variieren auch je nachdem wie die Bienen gehalten werden.

Außerdem gibt es Arbeiten, die jedes Mal beim öffnen einer Bienenkiste durchzuführen sind. Dazu gehört die Kontrolle von Brut Bild und Maden und die Überprüfung der Futterreserven. In nachfolgender Jahresübersicht sind die Arbeiten den Monaten zugeordnet, in dem sie normalerweise getan werden sollten. 

Die wichtigsten äußerlichen Faktoren für das Wachstum des Bienenvolkes sind das Wetter und die Tracht. Eine der wichtigsten Trachtpflanzen des Frühjahrs ist die Weide, da sie schon früh reichlich Pollen und Nektar spendet. Sobald das Nahrungs-angebot entsprechend gut ist, vergrößern die Bienenvölker ihre Brutfläche massiv, und bald schlüpfen vermehrt Jung-bienen. Das Wachstum des Volkes verläuft zuerst aber noch langsam, weil auch viele Winterbienen sterben. Erst wenn im April die letzten Winterbienen sterben übersteigt die Zahl der Bienen die schlüpfen die Zahl der Bienen die sterben bei weitem und die Volker wachsen sehr rasch. Ungefähr im März oder April werden auch Drohnen herangezogen. In der Wachstumsphase liegt auch der Höhepunkt vom Waben bau. Das Bienenvolk braucht viele Brutzellen und auch Zellen um die Nahrung einzulagern.

 

Mit dem Schlüpfen der ersten Brut fängt das Volk wieder an zu wachsen. Die Phase vom Volkswachstum ist grün hinterlegt. Ein gesundes Bienenvolk hat am Ende des Winters noch etwa 8.000 bis 12.000 Bienen. Sobald es wärmer wird und die Bienen Pollen sammeln, nimmt die Bruttätigkeit stark zu. Am Höhepunkt der Ausdehnung - etwa Ende Juni - ist das Bienenvolk auf etwa 20.000 bis 30.000 Bienen angewachsen.

 

Schwarmzeit (Mai und Juni) - Auch in der Bienenkiste kommt das Volk etwa jedes zweite Jahr in Schwarmtrieb. Um nicht überrascht zu werden öffne ich in der Schwarmzeit im Neun-Tage-Rhythmus die Kiste einmal kurz, um nach Weiselzellen an der Unterseite des Wabenwerks zu suchen um möglichst den frühesten Zeitpunkt eines Abgangs einzuschätzen. Nach Abgang des Vorschwarms werden alle Weiselzellen bis auf eine gebrochen, um Nachschwärme zu vermeiden.

 

Zurück bleibt der andere Teil des Volkes mit verdeckelten Weisel Zellen, aus denen bald neue Königinnen schlüpfen werden. Der abgeflogene Schwärm lässt sich zuerst in der Nähe des Bienenstandes nieder, z. B. an einem Baum oder Strauch. Spurbienen suchen nach einer geeigneten Behausung. Sobald eine gefunden wurde, zieht der Schwärm dort ein.

 

Die Teilung des Bienenvolkes passiert meistens im Mai. Das Schwärmen ist die natürliche Art wie sich Bienenvölker vermehren. Beim Schwärmen verlässt die Königin mit einem Teil der Bienen den Stock und gründet ein neues Bienenvolk. Als Imker versuchen wir möglichst alle Schwärme einzufangen. Ein eingefangener Schwärm sollte in einer sauberen Behausung mit neuem Wabenmaterial untergebracht werden. Durch das Schwärmen wird das Stammvolk geschwächt, was zu einem Ertrags Verlust führt.

 

Die Vorteile des Schwärmens sind:

Es die natürliche Art der Volks Vermehrung.

Der Schwärm lässt altes, mit Rückständen belastetes Wabenmaterial zurück und baut sich eine neue, saubere Behausung

Durch den Schwärm verringert sich die Varroapopulation im Stammvolk

Brutfreie Stammvölker und Schwärme können effizient gegen die Varroa behandelt werden.

Die Nachteile des Schwarmes:

Schwärme, die nicht rechtzeitig eingefangen werden, gehen dem Imker verloren nicht eingefangene Schwärme haben wegen der Varroa-Milbe kaum eine Überlebenschance ein Volk das schwärmen will baut nicht mehr und sammelt weniger.

Die Anzahl der Sammlerinnen im ab geschwärmten Volk ist geringer und das Volk kann weniger Nektar eintragen.

Paarung Paarung

 

Gründe für das Schwärmen – Schwarmstimmung - Was exakt die Vorbereitungen und das Schwärmen eines Bienenvolkes auslöst, ist nicht endgültig geklärt. Aber es gibt ein paar Rahmenbedingungen die der Schwammstimmung vorweg gehen:

 

a.  Die Aufbautracht und die Entwicklung der Völker sind abgeschlossen.

b.  Nur starke und gesunde Völker schwärmen.

c.  Es ist Tracht im Überfluss vorhanden. (Mai bis Mitte Juli)

d.  der zur Verfügung stehenden Raum in der Beute ist ausgenutzt.       

e.  Raummangel

f.  verfügt über reichlich Brut und viele junge Arbeiterinnen.            

g.  das königliche Pheromon reicht nicht mehr aus.

 

Die Entscheidung, das Schwärmen vorzubereiten, geht von den Arbeiterinnen aus. Die Baubienen legen als Zeichen Weiselnäpfchen an. Das sind kleine Wachsnäpfchen meist am unteren Rand einer Brutwabe. Zuerst sind es Spielnäpfchen, in die die Königin noch keine Eier legt. Bestiftet die Königin Näpfchen, so werden sie zu Weiselnäpfchen und die Ammenbienen ziehen die Larven zu neue Königinnen heran. Das Volk ist in Schwarmstimmung gekommen.

Ein Bienenvolk erlebt also in jedem Jahr eine Ausdehnung- und eine Zusammenzugsphase. Der Entwicklungszyklus des Bienenvolkes ist mit der auf- bzw. absteigenden Sonnenbahn im Jahreslauf verbunden. Der Höhepunkt der Volksentwicklung wird etwa Mitte Juli, also drei Wochen nach dem höchsten Sonnenstand erreicht. 

Die Bruttätigkeit der Königin ist der Motor der Volksentwicklung. Im Sommer legt eine Königin bis 1.500 Eier pro Tag. Im Winter legt sie eine Zeitlang gar keine Eier. Es dauert drei Wochen, bis aus einem Ei eine Arbeiterin schlüpft. Das Maximum bei der Brut fällt immer mit dem Höchststand der Sonne zusammen.

Die ersten Zellen bestiftet die Königin in der Regel im Januar mitten in der Wintertraube. Die Brut muss gewärmt werden und deshalb steigt die Temperatur im Innern der Traube nun auf 35". Obwohl bald die ersten Bienen schlüpfen, nimmt die Größe vom Volk erst nach einer Verzögerung zu. 

Einen Bienenschwarm einfangen. In der Praxis gestaltet es sich oft schwierig. Da hängt der Schwarm in großer Höhe oder liegt am Boden, im Gras oder zwischen den Brennnesseln, oder er hängt nicht frei als Traube am Ast, sondern hat sich um einen Baumstamm gelegt oder auf einer Hauswand oder einem Dach wie eine Pizza breit gemacht.

Ein einfach abzunehmender Schwarm, in Form der Schwarmtraube, am besten in Augenhöhe wie im Bild zu sehen, ist da eher selten. In den meisten Fällen kann der Schwarm jedoch erreicht werden. Entscheidend sind dann die richtige Ausrüstung und die richtige Taktik. Jedoch sollte immer beachtet werden: Kein Schwarm ist es Wert, dafür Kopf und Kragen zu riskieren oder großen Flurschaden an zu richten.

Die Schwarmfang Ausrüstung

Wasser Sprüher - Die Bienen haben sich vor dem Schwarm Akt bereits die Honigblase mit Honig gefüllt, hier wird Rauch nicht die gewohnte Ablenkung der Bienen bringen. Durch besprühen mit Waser wird der Schwarmtraube Regen imitiert, die Bienen ziehen sich dichter zusammen und werden auch flugunfähiger. Hierfür eignet sich am besten ein Gärtner- Drucksprühgerät.

 

Behälter - Eimer, Papierkorb oder althergebrachte Strohkörbe und eckigen Schwarmkisten bis zu Schwarmfang Kisten mit Siebvorrichtungen. Im Prinzip funktionieren alle mehr oder weniger gut, vom Grundsatz her eignet sich eigentlich jeder Behälter, der zum Transport Bienendicht gemacht werden kann, und die Bienen gut belüftet. Zur Not geht auch ein Jutesack oder Bettbezug oder Pappkarton mit Löchern. 

 

Absperrgitter - Ein Drohnen/Königinnen Absperrgitter aus Metall oder Kunststoff sollte schon vorhanden sein. Es wird, nachdem der Schwarm im Behälter ist, auf die Behälteröffnung gelegt und verhindert, dass der Schwarm mit der Königin wieder auszieht. Gleichzeitig können die anderen Bienen in dem Schwarmfangbehälter zur Königin gelangen. 

 

Insektennetz und Spanngummi - Für den Transport des Naturschwarms wird noch ein Insektennetz und ein Spanngummi benötigt. Das Netz ist Bienendicht und lässt gleichzeitig die gesamte Behälteröffnung zur Lüftung frei. Auch kann durch das Netz der Schwarm einfach zur Kühlung, Tränkung oder Beruhigung mit Wasser eingesprüht werden. Auch eventuelles Füttern mit Futterteig auf dem Netz ist möglich. Außerdem kann sich der Schwarm am Netz als Traube aufhängen.

 

Schutzausrüstung - sollte der Fänger spätestens beim Abschütteln des Schwarmes in den Fangbehälter tragen, mindestens einen Imkerschleier. Insbesondere, wenn es sich um unbekannte Bienen handelt, deren Sanftmut nicht dem gewohnten Standard entsprechen muss.  

 

Vorgehensweise:

1. "Wässern": Die Schwarmtraube wird mit Wasser allseitig gut eingesprüht. Die Bienen verhalten sich wie bei einem Regenschauer und rücken zusammen, um den Regen an sich ablaufen zu lassen. Das Wasser führt dazu, dass die Bienen beim Abschütteln nicht so einfach auffliegen können, auch das anfeuchten des Behälterinneren ist hilfreich.

2. "Abschütteln": Nun wird der vorbereitete Behälter mit der Öffnung unter den Schwarm gehalten, idealerweise so, dass der Schwarm möglichst weit in den Behälter hängt. Jetzt mit der anderen Hand auf den Ast, an  dem der Schwarm hängt, kurz und kräftig ruckeln. Dadurch verliert die Bienentraube ihren Halt und  ein großer Teil fällt in den Behälter, der Rest fliegt auf. Nun wird der Behälter in unmittelbarer Nähe des Schwarmsitzes auf den Boden gestellt und das Absperrgitter aufgelegt. Das Absperrgitter sollte am besten mit einem Stein beschwert werden.

3. "Warten": Ist die Königin im Fangbehälter gelandet, werden sich die restlichen Bienen dazu gesellen. Sollte Sie  im Baum oder auf der Erde gelandet sein, werden die Bienen sich dort versammeln und der Behälter  wird sich leeren. Dann muss ein erneuter Versuch gestartet werden. Einige Bienen werden zu dem Ast zurückkehren, an dem die Schwarmtraube hing. Das liegt an dem Duftstoff, der noch an diesem Ast vorhanden ist. Ist die Königin im Behälter gefangen, werden nach kurzer Zeit die Bienen auf dem Gitter damit beginnen zu "sterzeln" wie der Imker den Vorgang nennt. Die Bienen heben ihren Po in die Höhe und fächeln intensiv mit den Flügeln. Damit verteilen sie den Duftstoff der Königin und zeigen den suchenden Bienen an, wo sie ist. Spätestens am Abend, wenn die Bienen den Flug einstellen, werden sich alle Bienen des Schwarmes im Behälter um ihre Königin versammeln. Oft hängen sie als Traube unter dem Absperrgitter.

5. "Transport" Hat sich der Schwarm im Behälter gesammelt, kann er abtransportiert werden. Als erstes Netz und Spanngummi bereit legen. Dann den Schwarm von oben durch das Absperrgitter mit Wasser sanft einnebeln. Es bewirkt, dass sich die Bienen, die sich noch außerhalb des Absperrgitters befinden,  sich in den Behälter begeben, um die schützende Gemeinschaft der anderen zu suchen. Nun wird  der Behälter einmal feste auf den Boden aufgestoßen, die Bienentraube fällt vom Absperrgitter auf den Boden des Behälters. Das Absperrgitter wird schnell abgenommen und das Netz über den Eimer gezogen und mit dem Spanngummi fixiert. Nun ist der Schwarm sicher und luftig eingesperrt. Er kann transportiert und auch im Behälter z.B. über Nacht im trockenen, kühlen Raum gelagert werden.

Niemals sollte der Schwarm luftdicht transportiert oder aufbewahrt werden! Die Bienenmasse entwickelt insbesondere bei Aufregung eine große Hitze, die dazu führt, dass die Bienen "verbrausen", d.h. den Hitze Tod sterben können. Auch nur kleine Spalten oder z.B. mit Draht verschlossene kleine Öffnungen können da tödlich sein. Die Bienen sehen das Licht, versuchen vergeblich nach draußen zu gelangen, geraten in Aufregung, produzieren Wärme und verstopfen gleichzeitig die Luftöffnung, so dass die Hitze nicht mehr entweichen kann.

Sollte einmal ein Schwarm in solchen unpraktischen Behältnissen transportiert werden müssen, sollte der Imker auf  gute Kühlung durch reichliche Wassergaben achten. Der Vorteil des empfohlenen Behälters mit  dem Insektennetz ist, das eine ausreichende Lüftung immer gewährleistet ist, bei längerem Transport oder "Lagerung" kann durch das Netz Wasser auf die Bienen gesprüht werden.

Sollte nicht bekannt sein, wie lange der Schwarm schon unterwegs war und ob eventuell sein Futter-vorrat, der für drei Tage reicht, schon fast aufgebraucht ist, kann auf das Insektennetz auch für die Lagerung über Nacht ein Stück Zuckerteig gelegt werden, um ein Verhungern zu vermeiden.

 6. "Einlogieren" Das erfolgreiche einlogieren des Schwarm in seine neue Behausung. Dabei kann es in einzelnen Fällen doch noch zum Verlust des Schwarms kommen. Manchmal verlässt der Schwarm nämlich aus unerfindlichen Gründen die ihm zugedachte neue Bienenwohnung und zieht weiter. Die Gründe dafür sind  für den Imker nicht ersichtlich. Um das zu verhindern gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten:

a. "Hungerphase" Der Schwarm wird ein bis zwei Tage in einem kühlen Raum (Kellerhaft) gelagert. in dieser Zeit verbrauchen die Bienen ihren vor dem Auszug in der Honigblase aufgenommenen Futtervorrat. Wenn der Schwarm dann einlogiert wird, kann er nicht mehr ausziehen sondern muss sich um Ergänzung der Vorräte bemühen. Diese Methode sollte zum Einsatz kommen, wenn die Herkunft des Schwarms nicht bekannt ist und in der Region Faulbrut aufgetreten ist. Die Bienen verbrauchen das mit Faulbrutsporen belastete Futter in ihrer Honigblase. Das einlogieren sollte dann aber auch durch "einlaufen lassen" erfolgen. Die Gefahr hierbei ist, dass der Schwarm  während der Wartezeit verhungert, deshalb sollte etwas Futterteig angeboten und der Schwarm mit Wasser besprüht werden. Insbesondere bei Schwärmen, deren Alter nicht bekannt ist, sollte Vorsicht geboten sein. 

b. "Absperrgitter" Eine manchmal praktizierte Variante wäre, vor dem Flugloch für einige Tage ein Absperrgitter anzubringen, um der Königin das ausziehen mit dem Schwarm zu verhindern. 

Dabei können folgende Probleme auftreten:

  • Das Absperrgitter wird durch Drohnen verstopft. Im Extremfall kann das Volk verbrausen.

  • Die Bienen könnten die Königin bei dem Versuch, sie zum Wiederauszug durch das Absperrgitter zu drängen verletzten oder töten.

  • Sollte die Schwarmkönigin nicht aus dem Vorjahr sein, muss sie noch zu den Begattungsflügen die Beute verlassen können.

2. "Einlaufen lassen":

Eine weitere Variante des Einlogierens ist bei gutem Wetter das Einlaufen lassen des Schwarms:

Vor der Bienenkiste wird ein Tuch oder eine große Pappe mit Kontakt zum Flugloch ausgebreitet.

Vor dem Abnehmen des Netzes sollte der Schwarm nur leicht "gewässert " werden. 

Dann wird der Schwarm auf die Unterlage vor das Flugloch gekippt.

In der Regel  beginnen die Bienen nach kurzer Zeit selbstständig in das Flugloch der neuen Beute zu laufen. Mit etwas Glück kann dabei auch die Königin gesehen und eventuell (z.B. zum Zeichnen) gefangen werden.

Das "Einschütten" der Bienen ist schneller erledigt und wetterunabhängig, das "einlaufen" lassen ist ein interessantes Schauspiel und kann nach einem längeren Aufenthalt der Bienen im Fangbehälter ("Hungerphase") sinnvoll sein. Eventuelle mit Krankheitserregern behaftete Ausscheidungen der Bienen gelangen dann nicht mit in die Beute sondern bleiben auf der Pappe. Diese sollte danach entsorgt werden.

Pflege des Schwarms: Ein Naturschwarm hat vor dem Verlassen des Volkes "aufgetankt" und für ca. drei Tage Futter in der Honigblase als Vorrat dabei. Wenn er innerhalb dieses Zeitraums eine neue Behausung findet, indem er neuen Waben Bau errichten und weitere Futtervorräte lagern kann, erhöht das seine Möglichkeit, Perioden mit schlechten Wetter zu überstehen. Folgt nach dem Einlogieren jedoch eine Schlecht-Wetter Periode, und hat der Imker den Schwarm vor dem Einlogieren auch noch durch eine "Hunger-phase" geführt, kann der Schwarm in seiner neuen Behausung schnell in die Gefahr des Verhungerns kommen. Deshalb sollte der Imker ein Auge auf das Wetter und die Vorräte haben und gegebenen-falls zu füttern.

Winterbienen - Sommerbienen - Bienen werden im Sommer nur 4-6 Wochen alt. Damit ein Bienenvolk den Winter überstehen kann braucht es Bienen die wesentlich länger leben - die sogenannten Winterbienen. Sie schlüpfen ab August und haben eine Lebenserwartung von etwa 6-9 Monaten.

Winterbienen verhalten sich nach dem Schlüpfen eher passiv. Sie beteiligen sich nicht an den Arbeiten im Bienenstock. Sie fressen sich die Reserven an die sie für die Überwinterung benötigen. Das Speicherorgan für Zucker, Fett und Eiweiß ist der sogenannte Fettkörper im Hinterleib der Biene. Ein Vergleich zeigt, dass der Fettkörper der Winterbiene wesentlich grösser ist als der einer Sommerbiene. Auf diesem Bild sehen Sie links den Fettkörper einer Winterbiene und rechts den einer Sommerbiene im Querschnitt.

Erst mit dem Anfang der Saison im Frühjahr werden die Winterbienen aktiv und beginnen mit der Brutaufzucht. Zuerst gibt es noch kein oder nur wenig Frischpollen zur Produktion von Futtersaft. Stattdessen verbrauchen die Winterbienen die Eiweiße, die sie im Fettkörper gespeicherten haben und den Pollen, der in den Waben eingelagert ist. Die Futtersaftdrüsen der Winterbienen werden auch erst jetzt aktiv. Auch deswegen sollte man mit der Auffütterung des Bienenvolkes schon Ende Juli beginnen. So kann die Einlagerung des Futters noch von den Sommerbienen übernommen werden!

Ernte / Vorbereitung - In der Phase zwischen Volksteilung und dem Beginn der Ruhezeit kann der Honig geerntet werden. Je nach Region kann im Flachland pro Jahr zweimal Honig geerntet werden. Einmal Ende Mai bis Mitte Juni und einmal Ende Juli. 

Nach der letzten Ernte ist es das Wichtigste, das Bienenvolk für die Ruhezeit und den Winter vorzubereiten. Das heißt, dass die Bienen ab Ende Juli abwechselnd gefüttert und gegen die Varroa-Milbe behandelt werden. Eine dritte Varroa-Behandlung wird in der brutfreien Zeit im Dezember durchgeführt. 

Es ist aus mehreren Gründen sehr wichtig, dass man früh genug mit diesen Maßnahmen beginnt. Insgesamt sollte ein Volk 15-20 Liter Futter aufgenommen haben damit es gut über den Winter kommt. Das Futter sollte noch von den Sommerbienen eingelagert werden. Die Winterbienen sind für diese Aufgabe weniger geeignet, weil sie ihre Kräfte für das Überstehen des Winters und die Aufzucht der ersten Brut benötigen. Und durch eine frühzeitige Varroa-Behandlung wird die Winterbienen-Brut entlastet und man hat widerstandsfähigere Winterbienen.

Deshalb sollte man mit der Auffütterung und Varroa-Behandlung schon Ende Juli beginnen. Bis auf die Winterbehandlung der Varroa sollten diese Arbeiten im September abgeschlossen sein!

Die Ruhephase ist - wie der Name schon sagt - eine ruhigere Zeit - für die Bienen und für den Imker. Aber es ist nicht so, dass es keine Aktivität im Bienenvolk gibt. Die Bienen verbringen den Winter nämlich nicht in einem Winterschlaf oder einer Winterstarre. Wenn die Temperaturen gegen null Grad gehen bildet das Bienenvolk eine sogenannte Wintertraube. Die Wintertraube ist ein kugelförmiges Gebilde, zu dem sich Bienen als Schutz vor dem Erfrieren zusammenschließen. So können die Bienen als Volk bei Temperaturen überleben die eine einzelne Biene innerhalb von Minuten erfrieren lassen würden.

Durch das Zittern mit ihren Brustmuskeln können Bienen Wärme erzeugen. Die Temperatur in der Traube wird konstant gehalten und liegt im brutfreien Zustand bei 20 bis maximal 30 Grad auch wenn draußen strenger Frost herrscht.

Die Temperaturverteilung in einem Bienenvolk ist bei einer Außentemperatur von -4° im Innern der Traube 30° und sinkt bis zum Rand der Wintertraube auf 10° ab. Außerhalb der Traube herrscht eine Temperatur von nur wenigen Grad über Null. Es wird also nur die Bienentraube geheizt, nicht der leere Raum im Bienenkasten. Der Durchmesser der Wintertraube verändert sich mit der Außentemperatur. Bei tiefen Temperaturen zieht sich die Traube zusammen. Bei wärmeren Temperaturen dehnt sich die Wintertraube aus und ein Bienenvolk sieht dann oft stärker aus. Wenn die Temperaturen wärmer sind können die Bienen wenn nötig in eine andere Wabengasse wechseln um an Futter zu kommen.

 

Während der Winterruhe ernährt sich das Bienenvolk von den Vorräten im Bienenstock. Die erste Brut wird in der Regel noch im Januar angelegt. Das kleine Brut Nest wird von der Traube umschlossen und auf ca. 35° erwärmt. Dafür brauchen die Bienen viel Energie und evtl. zusätzliches Futter. Die Wintertraube kann sich immer nur als Ganzes bewegen und es ist sehr wichtig, dass die Bienen den Kontakt zum Futter nicht verlieren. Falls dies passiert verhungert das Volk.

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